Die Initiative „Schule macht stark“
Bestmögliche Bildungschancen für sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler: Das ist das Ziel der gemeinsamen Bund-Länder-Initiative „Schule macht stark“. Wissenschaft und Schulen arbeiten bei dieser Initiative Hand in Hand an Strategien und Konzepten für Schulen in schwierigen sozialen Lagen.
„Schule macht stark“ trägt zu mehr Bildungsgerechtigkeit bei
Internationale Schulleistungsstudien wie PISA und TIMSS zeigen es immer wieder: Die Leistungen von sozial benachteiligten Schülerinnen und Schülern sind immer noch weniger gut als die anderer Schülerinnen und Schüler im gleichen Alter. Die gemeinsame Initiative von Bund und Ländern zur Unterstützung von Schulen in sozial schwierigen Lagen soll dazu beitragen, das zu ändern.
Alle Schulen stehen vor der Herausforderung, ihren Schülerinnen und Schülern passende Bildungsangebote bereitzustellen, sie individuell zu fördern, ihre Talente zu entdecken und sie zu höheren Leistungen anzuspornen. Für Schulen in schwierigen sozialen Lagen in der Stadt aber auch auf dem Land ist diese Herausforderung besonders groß. Die Lehrerinnen und Lehrer leisten für ihre Schülerinnen und Schüler oft sehr viel: Sie gestalten Unterricht, motivieren und unterstützen ihre Schülerinnen und Schüler, wenn schwierige familiäre oder soziale Rahmenbedingungen dafür sorgen, dass das Lernen in den Hintergrund tritt. Sie müssen mit sehr unterschiedlichen Leistungsniveaus umgehen und trotzdem dafür sorgen, dass alle Schülerinnen und Schüler die notwendigen Kompetenzen erlangen, die für die gesellschaftliche Teilhabe erforderlich sind.
Besondere Anforderungen und besonderes Engagement brauchen besondere Unterstützung. Deshalb bedarf es neben den bereits ergriffenen Maßnahmen einer gemeinsamen Aktion von Bund und Ländern, um Schulen in sozial schwierigen Lagen bei der Bewältigung ihrer Aufgaben zu unterstützen.
Im Mittelpunkt von „Schule macht stark“ stehen die Schulen
Lehrkräfte und Schulleitungen von 200 Schulen arbeiten in der Initiative mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus 13 Forschungseinrichtungen und Universitäten zusammen. Gemeinsam entwickeln Schulen und Wissenschaft Strategien und Ansätze für den Unterricht und für den Schulalltag, ausgerichtet auf die Bedürfnisse vor Ort. Die Praxiserfahrung der Lehrkräfte fließt direkt in die gemeinsamen Konzepte ein. Diese werden sofort in der Praxis erprobt und – wenn nötig – angepasst und weiterentwickelt. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler binden aktuellste Ergebnisse und Erfahrungen aus dem internationalen und nationalen Forschungskontext in den Entwicklungsprozess ein.
Die Schulen sollen darin unterstützt werden, ihre Angebote so zu gestalten, dass die Schülerinnen und Schüler sich das Wissen aneignen und die Fähigkeiten entwickeln können, die sie brauchen, um trotz ihrer herausfordernden Ausgangsbedingungen ihren eigenen Weg ins Leben zu finden. Sie sollen durch Vernetzung im Sozialraum außerdem dabei unterstützt werden, die Unterstützungsangebote zu finden und zu nutzen, die ihre soziale Situation verbessern können.
„Schule macht stark“ wirkt im Startchancen-Programm weiter
Die gemeinsame Initiative von Bund und Ländern zur Unterstützung von Schulen in sozial schwierigen Lagen ("Schule macht stark") wurde am 23. Oktober 2019 beschlossen.
Die Steuerungsgruppe „Feststellung der Leistungsfähigkeit des Bildungswesens im internationalen Vergleich“ hat bezugnehmend auf die zwischen Bund und Ländern getroffene Vereinbarung zum Startchancen-Programm entschieden, „Schule macht stark“ nach dem Ende der ersten Phase (2021 bis 2025) zu beenden und die Ergebnisse aus der Initiative in das Startchancen-Programm zu überführen. So sollen möglichst viele Schülerinnen und Schüler von den Konzepten und Strategien profitieren, die bei „Schule macht stark“ erarbeitet werden. Die Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Schule macht stark“ hat ein Konzept für den Transfer der Ergebnisse aus Schule macht stark entwickelt, das Sie hier abrufen können.
Bund und Länder bündeln ihre Kräfte für „Schule macht stark“
Die im Januar 2021 gestartete Initiative wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und den 16 Ländern gemeinsam getragen. Die Länder koordinieren die Umsetzung der Initiative in ihrem Zuständigkeitsbereich, binden die Schulaufsicht und die Landesinstitute mit ein und stellen personelle und finanzielle Ressourcen zur Verfügung, um die Schulen vor Ort zu unterstützen. Sie haben die 200 teilnehmenden Schulen sorgfältig ausgewählt. Dabei wurden auch bereits vorhandene Verbund- und Netzwerkstrukturen sowie bestehende Unterstützungsangebote der Länder berücksichtigt.
Das BMBF fördert die praxisnah ausgerichtete Forschung, um Strategien und Konzepte in enger Zusammenarbeit mit den beteiligten Schulen zu entwickeln. Das BMBF ist auch verantwortlich für die überregionale Koordinierung der Initiative, zum Beispiel für die Vernetzung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit den Schulen sowie der Schulen untereinander. Das BMBF wird dabei vom DLR Projektträger unterstützt. Informationen zur Initiative sind auf der Website des BMBF hier abrufbar.