Schule für Kinder beruflich Reisender
Ort: 65193 Wiesbaden, Hessen
Anzahl Schülerinnen und Schüler: rund 100
Schulart: Grundschule und Gesamtschule
Schultyp: Primar- und Weiterführende Schule
Schulverbund: RZFrankfurt07
SchuMaS-Zentrum: SchuMaS-Zentrum "Frankfurt"
Weitere Informationen
Für das Bundesland Hessen wird von rund 300 Kindern ausgegangen, die mit ihren Eltern beruflich reisen. Dies sind Zirkusunternehmen, Schausteller, Puppentheater oder sie sind aus anderen Gründen beruflich auf Reisen. Das Hessische Kultusministerium hat die „EVIM Bildung“ zu Beginn des Schuljahres 2010/2011 mit dem Aufbau und Betrieb einer hessenweit zuständigen Schule für Kinder beruflich Reisender beauftragt. Dieses schulische Angebot soll für Kinder beruflich reisender Eltern nach dem Konzept der aufsuchenden Pädagogik in fahrenden Klassenzimmern Unterricht vorhalten. Die häufigen Schul- und damit Bezugswechsel auf der Reise sollen mit dieser Einrichtung vermieden und im schulischen Bereich eine gewisse Kontinuität hergestellt werden.
Das aufsuchende Schulkonzept des hessischen Schulprojekts „Schule für Kinder beruflich Reisender“ (SfKbR) bietet mitreisenden Kindern und Jugendlichen ein dem stationären Schulbesuch angenähertes schulisches Angebot. Die Schule hat rund 80 Stammschülerinnen und Stammschüler und durchschnittlich 20 durchreisende Schülerinnen und Schüler. Durch das Angebot werden häufige Schulwechsel zugunsten eines kontinuierlichen Angebots mit festen Bezugspersonen aufgegeben, Eltern werden entlastet. Auf dem Festplatz während des täglichen Geschäfts haben sie Zeit, sich mit den für ihre Kinder zuständigen Lehrkräften oder Bereichslehrkräften über die schulische Situation auszutauschen.
Die SfKbR versteht sich in ihrer Organisationsform als schulisches Angebot im Rahmen der Grundschule und der schulformübergreifenden (integrierten) Gesamtschule. Das Konzept sieht vor, dass jede Lehrkraft für 8 Stammschülerinnen und -schüler sowie entsprechend ihren freien Kapazitäten für Durchreisende unterschiedlichen Alters zuständig ist. Jedes Kind wird ausgehend vom individuellen Lernstand und nach individuellen Fähigkeiten unterrichtet und gefördert. Für die Lernenden, die im Projekt SfKbR als Stammschülerinnen oder Stammschüler gemeldet sind, können alle Abschlüsse vergeben werden, welche die Schulen des Schulträgers „EVIM Bildung“ anbieten. Damit setzt die SfKbR ein konsequent inklusives Beschulungskonzept um. Ziel ist es, möglichst viele Lernende zu einem ihren Fähigkeiten und Neigungen entsprechenden Abschluss zu führen. Die SfKbR steht in Fragen der Beschulung und Förderung von Kindern beruflich Reisender allen Schulen als Ansprechpartner zur Verfügung.
Zentrales und übergreifendes Ziel der Teilnahme an „Schule macht stark“ ist es, die bisherigen Schulentwicklungsprozesse zu evaluieren, neue Aspekte im Rahmen Unterrichts- und Schulentwicklung aufzunehmen und die Bandbreite der individuellen digitalen und mobilen Beschulungsangebote qualitativ und quantitativ zu schärfen. Das Team der SfKbR setzt sich aus Kolleginnen und Kollegen mit unterschiedlichen Professionen, Ausbildungsgängen und mit unterschiedlichen Lehrbefähigungen zusammen. Diese arbeiten regional verteilt, häufig ohne tägliche Teamanbindung. Die Schaffung von verlässlichen und nachhaltigen Strukturen für die Zusammenarbeit im Kollegium ist zentral für die Wirksamkeit der Arbeit im Schulprojekt.
Diese Art der individuellen unterrichtlichen Arbeitsweise ist herausfordernd und zeigt die ganze Bandbreite unterrichtlicher- und pädagogischer Fragen.
Aktuelle Entwicklungsthemen sind u.a.:
- Entwicklung gelingender Übergänge vom Elementar- in den Primarbereich
- Umsetzung des bundesweiten Modelprojekts Digitales Lernen unterwegs (DigLu)
- Erarbeitung und curriculare Umsetzung von Unterrichtsinhalten für Lernende auf der Reise.
Stand der Informationen November 2022